Page 34 - Frankfurter Münzhandlung Auktion 153
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HAMBURG - HANAU




                                                       Hamburg, Stadt












                                   126                                              127

         126      1/2 Taler 1620, Hamburg. 14,39 g. Zu 16 Schilling. Mit Titel von Ferdinand II. Mit dem Zeichen "Mohrenkopf"
                                                                                                              150,–
                  (Matthias Moers, Münzmeister in Hamburg 1606-1620). Gaedechens 552 a.  Sehr schön.
                                                Hanau-Münzenberg, Grafschaft

         127      Philipp Moritz, 1612-1638. Testone 1618. 7,02 g. Die letzte Ziffer der Jahreszahl wurde zweimal umgeschnitten,
                                                                                                              400,–
                  aus 1614 und 1610. Suchier 100.  Stempelfehler bei der Jahreszahl. Vorzüglich.








                                                             128







                                 2:1                                                     2:1

         128      Dukat 1638. 3,37 g. PHILIP.MAVR.COM.HAN.MVNTZ: Gekröntes rautenförmiges  Wappen  zwischen  zwei
                  Palmzweigen. Rv. DV. / CATVS. / COMITATVS. / HANO. / .M. in einem rautenförmigen Feld, umher 1 / 6 / 3 / 8.

                  Suchier -. Fr. -.  Von größter Seltenheit. Vermutlich einzig bekanntes Exemplar. Feine Goldpatina. Leicht gewellt. Gutes
                  sehr schön.                                                                               17.500,–
                  Dieser bisher völlig unbekannte Dukat entspricht vom Stil her dem ebenfalls aus dem Jahre 1638 stammenden Hanauer Taler,
                  beschrieben im Suchier unter der Nr. 89 und im Davenport unter der Nr. 6690.
                  In der Anmerkung zu diesem Taler schreibt Reinhard Suchier: "Der Rautenschschild kommt auf keiner anderen Hanauer Münze
                  vor; er findet sich aber auf Siegeln der Katharina Belgia von 1627 und Sybille Christine 1637, wodurch die Regel bestätigt wird,
                  dass er vorzugsweise bei Frauen üblich war. Eine andere Neuerung sind die geschnörkelten Zahlen mit Puncten."
                  Die Verwendung des Rautenschilds hat hier aber sicherlich keinen Bezug zu seiner Mutter und Vormünderin, die Ihre Macht
                  auch nach der Volljährigkeit des Grafens erst am 6. August 1626 durch ein Reichskammergerichtsbeschlusses abgeben musste.
                  Durch die Wirren und verschiedenen Besatzungen der Grafschaft im Dreißigjährigen Krieg konnte der junge Phillip Moritz seine
                  Herrschaft in der Grafschaft aber nicht festigen. Erst im Februar 1638 gelang es den kaiserfreundlichen Truppen, die Befestigung
                  Hanau zu befreien, General Ramsay, der Philipp Moritz zuvor  verhaftet hatte, seinerseits zu  verhaften und abzuführen  und
                  Philipp Moritz ins Amt einzusetzen.
                  Diese Rückkehr und endgültige Festigung seiner Stellung zeigt sich wohl in der oben beschriebenen Taler- als auch in dieser
                  Dukatenprägung von 1638. Stil und Umschrift grenzen sich optisch klar von den Ausgaben zwischen 1613 und 1622 mit "CATH
                  . BEL" in der Umschrift ab.
                  Den Erfolg als Regent seines kleinen Landes konnte der Graf nur noch ein knappes halbes Jahr genießen. Er starb am 3. August 1638.




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